Das Wundersame am Golfspielen – vor allem als Anfänger – ist die regelmäßige Zwangesbeglückung mit tiefer Ehrfurcht.
Immer dann, wenn man gerade denkt, „So, den Schlag hab ich jetzt raus!“ oder „Ha, das ist eine Stärke von mir!“ dauert es maximal drei Löcher, bis man sich das Gegenteil eingestehen muss.
Vor meinen Runden auf dem Quinta da Ria in Portugal glaubte ich zum Beispiel, dass ich tatsächlich einigermaßen gut putten könne.
Ha! Gar nix kann ich!
Während ich bei einer guten Runde im Schnitt zwischen 1,8 und 2,2 Putts pro Loch benötige, ging dieser Wert in Portugal stark und deutlich auf die 3 zu. Warum? Weil die Grüns von einem absoluten Golfhasser, einem Misanthropen, einem Schlepper für psychiatrische Praxen gestaltet wurden.
Nicht nur, dass die Grüns extrem lang waren, nein, sie waren auch in einem Ausmaß onduliert, dass „hügelig“ eine echte Untertreibung darstellt. Break nach rechts, Break noch hinten, dann etwas bergauf und mit einem leichten Break nach links… diese Art von grüner Hölle musste man dort mehrfach spielen.
Was mich schließlich zur demutsvollen Erkenntnis brachte: Okay. Putten – kann ich auch nicht.