Bergungsarbeiten.

Heute waren wir beim Golfclub Schloss Weitenburg zu Gast. Ersteindruck: Sehr nette Leute, tolle Umgebung, wunderschöne Lage. Ein klein wenig stutzig wurde ich allerdings, als ich einen Blick in das (kostenlose!) Birdie Book warf. Wieso, bitteschön, waren auf dem Kurs insgesamt 6 Erste-Hilfe-Stellen markiert?

Nun ja, 18 Loch und satte 10,9km später weiß ich es: Weil man sie braucht!

Ehrlich, ich habe heute zum ersten Mal in meiner noch jungen Golfer-Laufbahn die Flights in ihren Carts gesehen und beneidet. Falls ihr jemals in Weitenburg spielen wollt: Holt euch ein Cart! Oder nehmt zumindest einen motorisierten Trolley! Um die Front-9 zu beschreiben, würde ich sagen: Hier nimmt Reinhold Messner Rache für seine aberkannten Gipfel-Rekorde.

An Loch 1 hat man so absolut keine Ahnung, wohin man eigentlich schlägt – halt irgendwie über den stark nach rechts abfallenden Hang, links herum, und -toi, toi, toi! – an den Bunkern vorbei. Und schon auf dem Weg zu Loch drei meldete sich mein Pulsmesser mit dem freundlichen Hinweis, dass 160 BPM vielleicht doch ein bisschen viel sein könnten…

Und während ich noch so darüber nachsann, ob für diesen Kurs vielleicht Bergsteiger- oder wenigstens Trekking-Schuhe gegenüber meinen Footjoy die bessere Wahl gewesen wären – kamen wir auch schon zu den Back-9.

Als Elbkind hat man ja bekanntlich eine besondere Beziehung zu Flüssen, aber dass ich jemals einen Fluss so sehr hassen würde wie den Neckar – das hätte ich mir dann doch nicht träumen lassen. Einen Titleist nach dem anderen sah ich in den reißenden… nee, eher rieselnden Fluten des Neckars verschwinden.

(Anmerkung: Zum Glück nicht aufgrund meiner Schläge, aber egal…)

Und so quälten wir uns, völlig ausgelaugt, von Wasserhindernis zu Wasserhindernis, um nach 4 Stunden und 20 Minuten endlich festzustellen: Geschafft! Den Platz – und wir.

Fazit

Ein wahrlich aufregender Platz. Landschaftlich herausragend, sehr gute Gastro, total nette Mitglieder, aber wirklich herausfordernd. Hat Spaß gemacht!

Das Unheil wirft seine langen Schatten voraus... (Foto: Stephanie Statz)

Highlight der Runde

Grundsätzlich lief es für mich heute ganz gut, insbesondere Ab- und Carry-Schläge waren heute zumeist gut bis sehr gut (für meine Anfänger-Verhältnisse!). Aber mein absoluter Lieblings-Schlag war ein schnurgerader, 200 Meter weiter Drive, der auf der exakten Mitte des Fairways liegen blieb. BAM!

"Baby You Can Drive My Ball!" (Foto. Stephanie Statz)

Der Song zum Tag