Wenn es eine Sorte Menschen gibt, die Golfer wirklich aus tiefstem Herzen hassen, dann sind das mitnichten irgendwelche Klappskallis von Letzte Generation. Es sind auch nicht die Greenkeeper, die permanent nicht ausgebesserte Pitchmarken und Divots reparieren müssen. Nein, es sind Golfplatz-Architekten.
Seit heute bin ich mit meiner besseren Hälfte im Schwarzwald im Golf-Urlaub. Und zur Eingewöhnung haben wir uns dann mal die 18-Loch im Golfclub Freudenstadt gegönnt.
Ein durchaus spannender und anspruchsvoller Platz. Landschaftlich traumhaft. Und mit dem definitiv fiesesten Loch ausgestattet, dass je ich je gespielt habe.
Ehrlich, wenn du noch ein wirklich gruseliges Kostüm für die anstehende Halloween-Party suchst, verkleide dich einfach als Loch 11 vom GC Freudenstadt.
Man schlägt von einem deutlich erhöhten Plateau ab. Über einen etwa 3m hohen Zaun, der quer vor das kaum sichtbare Fairway gespannt ist. Soweit, so gut. Aber dann!
Die nächste Aufgabe besteht darin, einen extrem steilen Abhang etwa 15 Höhenmeter nach oben zu spielen, auf ein Fairway, das extrem stark nach links abfällt. Und das nur, um dann ein klitzekleines Grün treffen zu dürfen, das so gar keinen Spielraum für Fehler lässt, weil es am linken Rand direkt über einem Abgrund thront.

Das Ganze ist übrigens ein Par-4.
Hallo?
4 Schläge?
Ein Schlag über den Zaun aufs Fairway. Ein zweiter über die Brücke. Ein dritter rauf, irgendwo zum höheren Fairway. Vierter ans Grün. Fünfter drauf. Mit Glück ist der 6. Schlag drin, bei mir war es heute der 8. Und während ich leise weinend meinen Putter in meinem Bag verstaue, höre ich rechts in den Bäumen ein heiseres Lachen.
Und ich wette, dass das der Architekt war!

Übrigens, im Birdie Book sieht die ganze Veranstaltung so aus:
